BGV e.V., Heilsbachstr. 32, 53123 Bonn

Broschüre

Mit dieser Broschüre möchten wir Sie über die Risiken der FSME aufklären und über Maßnahmen zur Vorbeugung dieser Erkrankung informieren.

Risiko: FSME

Um Panik zu vermeiden: Der Stich einer mit FSME-Viren infizierten Zecke führt nicht zwangsläufig zum Ausbruch der Erkrankung. Viele Menschen merken nichts davon oder haben lediglich schwache Krankheitszeichen. Etwa jeder dritte Infizierte erkrankt – einige davon allerdings schwer. Welche Personengruppen besonders gefährdet sind, lässt sich nicht vorhersagen. Statistische Auswertungen zeigen, dass der Krankheitsverlauf bei älteren Menschen meist schwerwiegender ist als bei jüngeren und bei Männern die Krankheit häufiger auftritt als bei Frauen.

Symptome und Stadien der Erkrankung

Kommt es zum Ausbruch der FSME, verläuft die Erkrankung typischerweise in 2 Stadien.

Stadium 1

Der Patient leidet etwa ein bis zwei Wochen nach dem Stich an unspezifischen, grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Unwohlsein, Kopf- und Gliederschmerzen. Da viele gar nicht bemerkt haben, dass sie zuvor von einer Zecke gestochen wurden, vermuten sie oftmals eine Sommergrippe als Ursache. Nach ein paar Tagen lässt das Fieber nach. Für viele ist nach diesem ersten Krankheitsstadium auch die Krankheit überstanden.

Stadium 2

Nach der fieber- und beschwerdefreien Phase von etwa einer Woche steigt das Fieber plötzlich wieder stark an und es treten weitere Symptome auf. Die Schwere der Erkrankung hängt nun davon ab, wo sich die Entzündung ausbreitet. Bei etwa der Hälfte der Patienten sind "nur" die Hirnhäute entzündet (Meningitis), bei schweren Verläufen kommt es außerdem zu einer Gehirnentzündung (Meningoenzephalitis), noch seltener ist eine Rückenmarksentzündung (Meningoenzephalomyelitis).

fsme1© denis_vermenko - stock.adobe.com

Typische Symptome der FSME

  • Erhebliche Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens
  • Hohes Fieber
  • Kopfschmerzen
  • Gleichgewichtsstörungen
  • Bewusstseinsstörungen
  • Lähmungen von Hirnnerven (Gesichtslähmung, Hör-, Schluck-, Sprechstörung)
  • Lähmungen von Armen und Beinen
  • Zittern der Gesichtsmuskeln und der Extremitäten

Neben dem hohen Fieber leiden fast alle Patienten an sehr starken Kopfschmerzen und Nackensteifigkeit. Bei einer Meningoenzephalitis treten mitunter Bewusstseins- und Gleichgewichtsstörungen sowie Lähmungserscheinungen und Atemstörungen auf. Abhängig davon, welche Hirnregion entzündet ist, kann es zudem zu Gesichtslähmungen, Sprach- und Schluckstörungen sowie starkem Zittern kommen.

Diagnose und Möglichkeiten der Behandlung

Im Falle einer Infektion bildet das körpereigene Abwehrsystem sogenannte Antikörper gegen das FSME-Virus. Diese Antikörper lassen sich bei Laboruntersuchungen des Blutserums bzw. der Gehirn- und Rückenmarkflüssigkeit nachweisen. Bei Verdacht auf FSME wird der Arzt eine solche Untersuchung veranlassen.

Bestätigt die Diagnose den Verdacht, bleibt nur die Möglichkeit, die Beschwerden gezielt zu behandeln. Eine ursächliche Therapie, die das Virus unschädlich macht, gibt es nicht. Die meisten Patienten erhalten Medikamente gegen die starken Kopfschmerzen und ggf. fiebersenkende Mittel. Bei schweren Verläufen, wenn z. B. Atemlähmung oder schwere Bewusstseinsstörungen auftreten, müssen die Patienten intensivmedizinisch im Krankenhaus überwacht werden. Bei einigen neurologischen Störungen, z. B. Lähmungserscheinungen, Sprach- und Schluckstörungen, brauchen die Betroffenen u. U. langfristige Therapien wie Krankengymnastik, Ergotherapie und Logopädie.

Mögliche Langzeitfolgen

Patienten mit leichteren Krankheitsverläufen werden in der Regel wieder vollständig gesund. Schlechter sind die Prognosen, wenn auch Gehirn und Rückenmark entzündet sind. Beobachtungsstudien zeigen bei etwa 20 Prozent der Patienten mit Meningoenzephalitis und etwa 50 Prozent der Patienten mit Meningoenzephalomyelitis dauerhafte Beeinträchtigungen. Zu den häufigen und mitunter anhaltenden Folgeschäden gehören Kopfschmerzen, Müdigkeit, Konzentrations-, Gedächtnis- und Koordinationsstörungen, Lähmungen und neuropsychologische Störungen.

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