FSME-Infektion vorbeugen

Wenn Sie in einem FSME-Risikogebiet leben oder unterwegs sind, sollten Sie wissen, wie Sie das Risiko einer Infektion reduzieren und sich vor dem Ausbruch der Erkrankung schützen können.

Zeckenstiche vermeiden

Versuchen Sie, Zeckenstiche zu vermeiden. Für alle, die sich gerne in der Natur aufhalten, ist dies allerdings kein leichtes Unterfangen. Geschlossene Schuhe und hautbedeckende Kleidung bieten einen gewissen Schutz. Gleiches gilt für die Anwendung von Insektenabwehrmitteln (Repellentien), die einen für Zecken abstoßenden Geruch haben. Diese Mittel können direkt auf die Haut und ggf. auch auf die Kleidung aufgetragen werden. Verlässlich ist jedoch keine dieser Maßnahmen.

MEIDEN SIE DEN KONTAKT MIT ZECKEN UND SCHÜTZEN SIE SICH VOR ZECKENSTICHEN

  • Die meisten Menschen infizieren sich bei Freizeitaktivitäten, z. B. beim Spazierengehen, Wandern, Joggen oder bei der Gartenarbeit.
  • Streifen Sie nicht durch hohes Gras oder Unterholz. Bleiben Sie auf festen Wegen.
  • Vermeiden Sie den Kontakt zu bodennahen Pflanzen.
  • Tragen Sie in den typischen Zeckengebieten feste Schuhe.
  • Achten Sie darauf, dass die Kleidung den Körper möglichst gut bedeckt. Schauen Sie regelmäßig, ob Zecken auf der Kleidung krabbeln. Helle Kleidung ist günstiger, da man darauf die Zecken besser wahrnehmen kann.
  • Tragen Sie ggf. zusätzlich insektenabweisende Mittel (Repellentien) auf die Haut auf.
  • Suchen Sie nach dem Aufenthalt in der Natur den gesamten Körper sorgfältig nach Zecken ab.
  • Kinder haben beim Spielen im Freien ein besonders hohes Risiko, mit Zecken in Kontakt zu kommen. Führen Sie bei ihnen die Schutzmaßnahmen besonders sorgfältig durch.
Kinder sind ein leichtes Ziel für Zecken. Kinder in Risikogebieten sollten ab ihrem 1. Geburtstag geimpft werden.

Impfschutz

Zusätzlich kann eine FSME- Impfung dazu beitragen, das Risiko einer Infektion mit FSME-Viren nach einem Zeckenstich zu reduzieren. Bei der Impfung werden inaktivierte FSME-Viren gespritzt. Diese können keine Erkrankung mehr auslösen, führen aber dazu, dass der Körper spezielle Abwehrstoffe, sogenannte Antikörper, gegen die Viren bildet. Damit ist das Immunsystem gewappnet. Im Falle einer späteren Infektion mit FSME-Viren können die Krankheitserreger schneller bekämpft werden, bevor sie Schaden anrichten.

Für wen eine Impfung sinnvoll ist

Nicht nur vor Fernreisen sollten Sie sich über notwendige Reiseimpfungen informieren. Geht es z. B. zum Zelten nach Bayern ist u. U. eine FSME-Impfung sinnvoll.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch- Institut empfiehlt die FSME-Schutzimpfung für alle Kinder ab dem 1. Geburtstag und alle Jugendlichen und Erwachsenen, die in einem FSME-Risikogebiet leben oder arbeiten und dort Zecken ausgesetzt sind (siehe Verbreitungsgebiete). Auch wenn Sie einen Aufenthalt oder Urlaub in diesen Regionen planen und dort in Kontakt mit Zecken kommen können, empfiehlt die STIKO Ihnen und Ihrer Familie die Impfung. Diese Empfehlung gilt ebenfalls vor Reisen in ein Risikogebiet außerhalb Deutschlands. Lassen Sie sich rechtzeitig bei Ihrer Urlaubsplanung reisemedizinisch beraten.

Reisevorbereitung

Informationen zur FSME-Situation und den geltenden Impfempfehlungen in Ihrem Reiseland erhalten Sie bei Ärzten und in Apotheken, die sich auf Reisemedizin spezialisiert haben. Auch das Auswärtige Amt bietet diesbezüglich Länder- und Reiseinformationen an.

Ablauf der Impfung

Für einen mehrjährigen Impfschutz werden drei Impfungen in einem festgelegten Zeitraum über mehrere Monate benötigt. Danach erfolgt eine regelmäßige Auffrischung.

Der beste Zeitpunkt für eine Impfung ist in den Wintermonaten vor Beginn der Zeckensaison. Grundsätzlich kann aber zu jeder Zeit mit der Grundimmunisierung begonnen werden. Zudem kann auch kurzfristig ein Impfschutz für die aktuelle Zeckensaison aufgebaut werden. Lassen Sie sich dazu von Ihrem Arzt beraten.

Mögliche Nebenwirkungen der Impfung

Durch die Impfung wird das Immunsystem aktiviert. Dies kann zu leichten Krankheitszeichen wie z. B. Mattigkeit und allgemeinem Unwohlsein führen. Darüber hinaus kann, insbesondere bei Kleinkindern, nach einer Impfung Fieber auftreten. Leichte Rötungen und Schwellungen rund um die Einstichstelle sind ebenfalls möglich. Diese Symptome, die vermehrt nach der 1. Teilimpfung beobachtet werden, klingen in der Regel innerhalb der ersten 1 bis 4 Tage folgenlos wieder ab.

Jeder Verdacht auf eine Impfkomplikation muss vom Arzt der zuständigen Zulassungsbehörde (Paul-Ehrlich-Institut) und dem Impfstoffhersteller gemeldet werden. Über schwerwiegende Nebenwirkungen oder bleibende Schäden, die durch eine Impfung mit den derzeit in Deutschland zugelassenen FSME-Impfstoffen verursacht wurden, ist nichts bekannt.

Sicherheits- und Qualitätskontrolle:

  • Impfstoffe unterliegen höchsten Sicherheits- und Qualitätsanforderungen und werden ständig kontrolliert. In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind zwei FSME-Impfstoffe zugelassen. Für beide ist sowohl eine Standard- als auch eine Schnellimpfung möglich.

Kostenübernahme der Impfung

In besonders gefährdeten Berufen, z. B. in der Land- und Forstwirtschaft und im Gartenbau, ist Zeckenschutz Teil der arbeitsmedizinischen Vorsorge.

Die Kosten für Schutzimpfungen, die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut ausdrücklich empfohlen werden, gehören zu den Pflichtleistungen der gesetzlichen Krankenkassen. Wenn Sie in einem FSME-Risikogebiet wohnen oder dorthin reisen, werden die Kosten für die FSME-Impfung von Ihrer Krankenkasse übernommen. Einige Krankenkassen bezahlen die FSME-Impfung unabhängig vom Wohnort ihrer Versicherten für alle, andere erstatten bei Reisen in ein Risikogebiet außerhalb Deutschlands die Kosten. Fragen Sie bei Ihrer Krankenkasse nach, in welchen Fällen die Impfkosten getragen werden.

Die Empfehlung der STIKO zur FSME-Impfung gilt außerdem für alle Personen, die aus beruflichen Gründen ein hohes Infektionsrisiko haben. Dies betrifft eventuell Menschen, die in einem Risikogebiet in der Land-, Forst- und Holzwirtschaft oder im Gartenbau arbeiten, eine Tätigkeit mit regelmäßigem direktem Kontakt zu freilebenden Tieren ausüben oder durch Laborarbeiten in Kontakt mit den Erregern kommen können. Ist die Impfung aus beruflichen Gründen notwendig, übernimmt der Arbeitgeber die Kosten.

FSME

Checkliste FSME-Impfschutz

  • Prüfen Sie, ob Sie und Ihre Familie zum gefährdeten Personenkreis gehören: Leben Sie in einem FSME-Risikogebiet oder planen Sie eine Reise in eine solche Region?
  • Wenn Sie eine Auslandsreise in ein Risikogebiet planen, informieren Sie sich bei Ihrer Krankenkasse über die Kostenübernahme für die FSME-Impfung.
  • Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, wann für Sie und Ihre Familie der bestmögliche Impfzeitpunkt ist, welche Impfung – Standard- oder Schnellimpfung – für Sie besser geeignet ist, und legen Sie die Impftermine fest.
  • Vergessen Sie nach der Grundimmunisierung nicht Ihre Auffrischungsimpfungen.
  • Die Impfung kann Sie vor FSME schützen, nicht jedoch vor Borreliose, welche durch Bakterien (Borrelien) ausgelöst wird. Borrelien sind in unserer Klimazone flächendeckend verbreitet. Waren Sie in einem für Zecken typischen Lebensraum unterwegs, suchen Sie Ihren Körper anschließend gründlich ab. Wenn Sie eine Zecke entdecken, dann entfernen Sie diese rasch mit einer Pinzette oder einem speziellen Zeckenentfernungsinstrument. Je früher, desto besser, denn die Zecken übertragen die Bakterien erst einige Stunden nach dem Stich auf den Menschen.

BGV Info Gesundheit e.V. • Heilsbachstr. 32 • 53123 Bonn • E-Mail: info(at)bgv-info-gesundheit.de

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